Montag, 31. August 2015

SharePoint 2016 IT Preview - Erster Erfahrungsbericht

Werte Leser !

Nachdem letzte Woche die IT Preview von SharePoint 2016 veröffentlicht wurde (download hier), habe ich mich am Wochende einmal mit der Installation und Konfiguration der neuen Version beschäftigt.
Meine Erfahrungswerte möchte ich hier mit euch teilen.

Zunächst einmal ein paar Informationen zur Umgebung, die ich hierzu verwendet habe.

- Virtuelle Maschine unter VMWare Workstation
- Basis - Betriebssystem Windows Server 2012 R2
- SQL Server 2014 SP 1 (alle Versionen davor werden von SharePoint 2016 nicht mehr unterstützt)
- Domain Controller Rolle mit der Domäne mydom.local
- WebServer und Application Server Rolle auf Windows Server
- 150 GB Harddisk
- 10 GB Arbeitsspeicher (mehr ist empfohlen, ich wollte allerdings einen Blick auf die Performance
   werfen und wissen, wie sich die Umgebung mit so knapp bemessenem Arbeitsspeicher verhält)

Nachdem das Basis-Betriebssystem, die Serverrollen, die Domäne und der SQL Server fertig installiert und konfiguriert waren, habe ich in altbewährter Manier mit der Installation der Prerequisites begonnen.




Nach einem zwischendurch erfolgten Reboot, war die Installation der Prerequisites somit auch schnell abgeschlossen. Was hier auffällt ist die Installation eines Microsoft Information Protection and Control Client in Version 2.1 -> Das könnte ein Indiz für die Data Loss Prevention Technik sein, die in SharePoint 2016 Einzug halten wird.

Jetzt wird genau wie in SharePoint 2013 das Setup ausgeführt und danach der Configuration Wizard ausgeführt.



Dieser sieht auf den 1. Blick auch noch aus wie bei SharePoint 2013, bis man zu nachfolgendem Fenster kommt.


Hier besteht nun die Möglichkeit, eine Serverrolle auszuwählen.
Grundsätzlich unterscheidet Microsoft bei SharePoint nun zwischen folgenden Serverrollen:

- Front-end: Alle Services, Service Applications und Komponenten, die die Benutzeranfragen 
  verarbeiten werden bei dieser Serverrolle installiert. Diese Serverrolle ist für high Performance  
  ausgelegt.
- Application: Alle Services, Service Applications und Komponenten für Backend-Requests werden
  bei dieser Serverrolle installiert. Hier ist hoher Durchsatz das Ziel.
- Distributed Cache: Ein Server kann als dedizierter Distributed Cache Server eingesetzt werden.
   Diese Server können optional auch dazu verwendet werden, mittels SharePoint Request Manager
   das Load Balancing einer SharePoint Farm zu übernehmen.
- Search: Alle Services bezüglich der Suche werden bei dieser Serverrolle installiert.
- Custom: Hier kann vom Farm Administrator definiert werden, welche Services auf welchem Server
   installiert und konfiguriert werden sollen.
- Single Server: Diese Konfiguration ist für die Umgebung verwendet worden. In dieser
   Konfiguration werden alle Services und Komponenten auf einem Server bereitgestellt. ACHTUNG:
   Bei dieser Konfiguration ist es NICHT möglich, weitere Server zur Farm hinzuzufügen.

Die restlichen Konfigurationsschritte wie z.B. Angabe des Ports für die Zentraladministration
erfolgen genau so wie in SharePoint 2013. Danach erhält man dann das Abschlussfenster.


Danach öffnet sich wie gewohnt der Internet Explorer, wo man dann die Services von einem Wizard konfigurieren lassen kann. Ich wähle hier immer die Option, die Services selbst zu konfigurieren.

Auf den 1. Blick wirkt die Oberfläche auch sehr stark wie SharePoint 2013 und die Erstellung der Managed Accounts, der Service Applications und ähnliches gestaltet sich auch sehr ähnlich zur Vorgängerversion.

Was bei den Services am Server auffällt ist, dass diese zum einen mit einer neuen Spalte "In Compliance" ausgestattet wurden und zum Anderen nach der Erstellung der Service Application bereits gestartet sind. Dies ist sehr angenehm, da man hier nach der Erstellung der Service Applications nicht noch auf die Services gehen und diese per Hand starten muss.



Ein weiters Detail, das ins Auge springt: Bei dem User Profile Service gibt es KEIN User Profile Synchronization Service mehr. Man findet bei der Konfiguration der Synchronisierung die Auswahlmöglichkeit "User Profile Synchronization" nicht mehr. Man kann lediglich zwischen "AD Import" und "Third Party Identity Manager" wählen - das heißt für mich, dass FIM gestorben ist, was vielen User Profile Service geplagten vermutlich ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Die Frage die sich hier stellt ist, wie funktioniert dann das zurückschreiben nach Active Directory ? Dieser Punkt ist noch zu beantworten.

Eine weitere Neuerung ist, dass man die beim Config Wizard angegebene Rolle über die Zentraladministration ändern kann. Wie gut das funktioniert werde ich in Zukunft noch austesten.



Ich habe für einen 1. Testlauf 3 Web Applications und deren Root Site collections angelegt:

- Eine Portalseite (TeamSite Template)
- Ein Enterprise Search Center
- Einen MySite Host

Was auf Anhieb ins Auge sticht ist der schwarze Balken, wo früher ein blauer war. Die Oberfläche sieht sehr stark nach SharePoint Online / Office365 aus, was wiederum für eine engere Integration mit den Cloud Features spricht, damit das Benutzererlebnis möglichst einheitlich ist.

Generell ist der neue alte Look and Feel sehr ähnlich zu SharePoint 2013, aber eben mit einem Hauch mehr Cloud-Feeling. Ein gutes Beispiel dafür ist das Navigationsmenü im linken oberen Bereich, das Office365 Benutzern bereits bestens bekannt sein sollte.




Auch die Dokumentenbibliotheken sollten vom Look and Feel sehr ähnlich der Online-Variante sein.

Das Search Center und der MySite Host sind den Online Varianten auch sehr ähnlich und bringen vom Look and Feel derzeit wenig neues.

Ich werde in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin die Details der Neuerungen in SharePoint 2016 in regelmäßigen Abständen hier einstellen und bin für jede Form von Feedback dankbar.

Bis zum nächsten Mal.

Lg,
Chris