Dienstag, 10. Januar 2012

Bug SharePoint 2010 Installation All-In One Virtual Machine

Für Demonstrationszwecke bei Kunden und als Spielwiese ist eine virtualisierte SharePoint 2010 Installation eine gute Lösung.

Allerdings gibt es einige Dinge, die hierbei zu berücksichtigen sind.

Abgesehen davon, dass genug Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen sollte, um flüssig arbeiten zu können, sollte man im Hinterkopf behalten, dass sich in diesem Fall dann alle Funktionen auf einer virtuellen Maschine zusammengefasst befinden.

Das heißt, folgende Dinge, befinden sich in der VM:
    
     - Betriebssystem (Windows Server 2008 R2 64 Bit)
     - Domain Controller
     - Application Server
     - Mail Server
     - Web Server
     - SharePoint Server 2010
     - SQL Server 2008 R2

Zusätzlich zu diesen Dingen, werden auch die SharePoint Services (z.B. Excel Services, etc.) und auch der User Profile Import zur Synchronisation zwischen AD und MySite auf dieser Maschine durchgeführt.

Speziell, wenn diese Maschine als Domain Controller fungiert gibt es bei der Installation von SharePoint als non-standalone Installation Probleme.

Wenn die SharePoint Setup Routine ausgeführt wird, hat man normalerweise nach der Eingabe des Product Keys die Möglichkeit, auszuwählen, ob die Installation als Standalone (inklusive SQL 2008 Express Edition für die Content Datenbank) oder als Server Farm durchgeführt werden soll.

Befindet sich der Domain Controller nun auf der selben Maschine, bekommt man diese Auswahlmöglichkeit NICHT, sondern es wird auomatisch eine Standalone-Installation durchgeführt, was eindeutig als Bug zu werten ist, auch wenn die Installation sowohl von SQL Server 2008 R2, als auch von SharePoint 2010 auf einem Domain Controller nicht empfohlen wird.

Da es allerdings oft gewollt ist, seine Umgebung auf diese Art und weise aufzubauen (weil z.B. ein normaler SQL Server verwendet werden soll, oder möglicherweise eine weitere Maschine zu einem späteren Zeitpunkt die Farm joinen soll), gibt es eine Möglichkeit, diesen Bug zu umgehen:

Die Lösung ist eine Silent Installation über die Eingabeaufforderung und die Konfiguration in einer Config-Datei zu hinterlegen.

Das Kommando für die Installation lautet wie folgt:

setup.exe /config c:\<location of the config.xml>

Die Konfigurationsdatei, die man an einem beliebigen Ort ablegen kann, gestaltet sich wie folgt:


<Configuration>
    <Package Id="sts">
        <Setting Id="LAUNCHEDFROMSETUPSTS" Value="Yes"/>
        <Setting Id="REBOOT" Value="ReallySuppress"/>
        <Setting Id="SETUPTYPE" Value="CLEAN_INSTALL"/>
    </Package>

    <Package Id="spswfe">
        <Setting Id="SETUPCALLED" Value="1"/>
        <Setting Id="REBOOT" Value="ReallySuppress"/>
        <Setting Id="OFFICESERVERPREMIUM" Value="1" />
    </Package>

    <Display Level="none" CompletionNotice="Yes" />
    <PIDKEY Value="{MSDN KEY FOR EDITION OF SHAREPOINT 2010}" />
    <Setting Id="SERVERROLE" Value="APPLICATION"/>
    <Setting Id="USINGUIINSTALLMODE" Value="0"/>
</Configuration>

Die Installationskonfiguration gibt an, dass es sich um mehrere Packages handelt, die installiert werden sollen.

Eine detaillierte Referenz zu den Möglichkeiten der Installationskonfigurationen befindet sich im Microsoft Technet, erreichbar unter http://technet.microsoft.com/en-us/library/cc261668.aspx

Am wichtigsten sind in diesem Fall folgende Zeilen:

<Setting Id="SERVERROLE"Value="APPLICATION"/>
<Setting Id="USINGUIINSTALLMODE" Value="0"/>

Die 1. Zeile sagt aus, dass der Server als Application Server installiert werden soll, sprich eine neue Serverfarm wird aufgebaut.
Die 2. Zeile sagt aus, dass kein GUI für die Installation verwendet werden soll.

Überprüfen lässt sich der Abschluß der Installation entweder durch folgende Zeile

<Display Level="none" CompletionNotice="Yes" />

In diesem Fall bekommt man nach Abschluss der Installation die Benachrichtigung, dass der Configuration Wizard noch ausgeführt werden soll.

Eine weitere Möglichkeit ist es, den Task Manager zu starten und so lange abzuwarten, bis kein msiexec Prozess mehr ausgeführt wird, wobei ich die CompletionNotice bevorzuge.

Danach wird dann noch der Configuration Wizard ausgeführt und die Installation der Farm ist erfolgreich abgeschlossen.


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